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96 GLAUBENSLEHRE DES ISLÂM. die Eva wieder; der schwarze Stein hat seine Farbe von Adam’s
Thränen. In Djidda, dem Hafenort von Mekka, wird das Grab der
Eva noch bis heute gezeigt. Adam gilt als der erste rechtgläubige
Muslim; denn Gott sorgte von Anfang an für die Offenbarung.

Ausser der schöpferischen Thätigkeit Gottes wird aber auch
die erhaltende betont, als stetige Einwirkung Gottes auf die Welt;
seine Werkzeuge dabei sind die Engel. Sie tragen Gottes Thron und
richten seine Befehle aus; sie sind aber auch Vermittler zwischen
Gott und den Menschen und begleiten den letzteren stets. Der
Reisende, welcher einen Muslim beten sieht (dies geschieht nach
dem Vorbild der Engel im Himmel), bemerkt, dass er am Schluss
des Gebets sein Gesicht zuerst über die rechte, dann über die linke
Schulter wendet. Damit begrüsst er die Schreiberengel, die jedem
Gläubigen zur Seite stehen; der zur Rechten schreibt die guten,
der zur Linken die bösen Handlungen auf. Ebenso wird der Rei-
sende
auf muslimischen Friedhöfen die beiden Denksteine bemer-
ken
, die sich auf jedem Grabe befinden; neben diesen sitzen, sobald
der Todte begraben ist (s. S. 107), die beiden Frageengel und
halten das Examen mit dem Gläubigen ab; desswegen wiederholt
der Führer des Leichenbegängnisses bei der Beerdigung fortwährend
das Glaubensbekenntniss, damit der Todte es nicht vergesse.

Neben den Legionen guter Engel, die zwar in verschiedener
Form, aber doch aus reiner aetherischer Substanz gebildet sind,
gibt es auch Genossen des Satans, die den Menschen zum Bösen
verleiten und Zaubereien lehren. Sie suchen die Geheimnisse des
Himmels zu belauschen, werden dabei aber von den guten Engeln
mit Sternschnuppen beworfen (eine uralte Anschauung).

2. Die schriftlichen Offenbarungen und die
Propheten
. Die Offenbarungen, welche Gott den Menschen hat
angedeihen lassen, beruhen auf dem Princip der ursprünglichen
Sündlosigkeit, sowie der natürlichen Disposition zum Islâm noch
bei jedem Kinde; die Menschen der ersten Zeit waren alle gläubig,
sind aber später abgefallen. Daher musste die Offenbarung ein-
treten
; sie findet statt durch Anschauung und durch Ansprache.
Die Zahl der Propheten ist sehr gross, es sollen ihrer im Ganzen
124,000 gewesen sein; doch ist ihre Rangstufe verschieden. Einige
unter ihnen wurden gesandt, um eine neue Religionsform einzu-
führen
, andere, um die bestehende zu erhalten. Die Propheten
sind frei von groben Sünden; trotz der Beglaubigungswunder, mit
denen Gott sie ausgestattet hat, sind sie gewöhnlich verhöhnt und
für Lügner erklärt worden. Die grossen Propheten sind: Adam,
Noah, Abraham, Moses, Jesus und Mohammed.

Adam wurde schon oben erwähnt. Er gilt als das Muster
menschlicher Vollkommenheit und heisst deshalb auch Stellver-
treter
Gottes. Noah’s Geschichte wird im Korân wiederholt erzählt
und zwar mit allerhand Zusätzen, wie z. B. dass er einen vierten,
aber ungehorsamen Sohn gehabt habe. Die Predigt Noah’s sowie